"Nun sag, wie hast du s mit der Religion?", lautet die berühmte "Gretchenfrage" in Goethes Faust. Gretchen fordert von ihrem Gesprächspartner, dem Gelehrten Dr. Heinrich Faust, eine persönliche Stellungnahme ein. Die hier angezeigte Seminarreihe fragt hingegen in einem weiteren Sinn danach, wie denn überhaupt das Phänomen der Religion zu verstehen ist. Gehört die Religion zur universalen Konstitution des Menschseins hinzu? Welche Bedeutung besitzt die Religion für das Leben des einzelnen Menschen? Inwiefern kann sogar von einer Relevanz für die gesamte Gesellschaft gesprochen werden? Oder ist die Frage nach Zweck und Nutzen der Religion eher abwegig? Und was geschieht, wenn die Religion sich verabschiedet oder gar zum Verschwinden gebracht wird? Zu solchen Fragestellungen werden klassische Positionen der Moderne besprochen, ihre Erklärungsleistung gewürdigt und ihre Plausibilität kritisch befragt. Gegebenenfalls erhalten Sie im Vorfeld einer Sitzung einen kurzen Quellentext zur selbständigen Vorbereitung. Die Termine und Themen im Einzelnen sind: 10.04.2024 Vehikel der Moral (Kant) 17.04.2024 Vorform der Metaphysik (Hegel) 24.04.2024 Sinn und Geschmack fürs Unendliche (Schleiermacher) 08.05.2024 Opium des Volkes? (Feuerbach, Marx, Freud) 15.05.2024 Sinnstiftung fürs Sozialgefüge (Luhmann, Lübbe) Diese Abfolge ergibt insgesamt einen sinnvollen Zusammenhang. Deshalb sind Sie mit Ihrer Anmeldung automatisch für alle fünf Seminare der Reihe angemeldet. Prof. Dr. Dr. h.c. Gunther Wenz, em. Prof. für Systematische Theologie LMU München, Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Leiter der Wolfhart-Pannenberg-Forschungsstelle an der Hochschule für Philosophie München
Voraussetzung: keine
Kontakt: sekretariat@annahof-evangelisch .de