Sich einsam zu fühlen ist schmerzhaft und kann schlimmstenfalls krank machen. Nicht nur ältere Menschen sind davon betroffen. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat das Thema Einsamkeit aktuell zum Präventionsschwerpunkt gewählt. Unter dem Motto „Licht an. Damit Einsamkeit nicht krank macht“ gibt es bayernweit Veranstaltungen und Aktionen. Im Landkreis Aichach-Friedberg und in Schwaben, werden diese von den Gesundheitsregionenplus organisiert. Ziel ist es in erster Linie Hilfsangebote aufzuzeigen, aber es geht auch darum, Einsamkeit zu entstigmatisieren.
Einsamkeit ist das Gefühl, nicht ausreichend tiefe soziale Beziehungen zu haben, wie man sie für ein zufriedenes Leben brauchen würde. „Es gibt viele Wege aus der Einsamkeit. Wie das gut gelingen kann, möchten wir in unserem Landkreis in zwei Veranstaltungen aufzeigen“, so Christina Hüßner, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus im Landkreis Aichach-Friedberg.
Eine Filmvorstellung mit anschließendem Gespräch gibt es am Sonntag, 22. Oktober, 15 Uhr, in der AWO Begegnungsstätte Mering (Bahnhofstraße 17). Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 08233-9879 (gerne auch AB). Diese Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Seniorenbeauftragten und der AWO Mering.
„Einsamkeit – ein Thema das verbindet“ heißt der Fachvortrag mit Podiumsdiskussion, der am Donnerstag, 9. November, 18 Uhr, im Kreisgut in Aichach (Am Plattenberg 12) stattfindet. Eine Anmeldung ist hier per Mail möglich, an gesundheitsregionplus@lra-aic-fdb.de.
Beide Veranstaltungen sind kostenlos. Nähere Informationen gibt es hier auf der Internetseite des Landratsamts.
Einsamkeit kann jeden treffen
Die Zahl der Menschen, die sich einsam fühlen, ist durch die Corona-Pandemie über alle Bevölkerungsgruppen hinweg angestiegen. Als Ursachen werden beispielsweise angegeben die gestiegene räumliche und soziale Mobilität, der Anstieg unpersönlicher Kommunikationsformen durch die Digitalisierung, ein geringes Einkommen, Armut, Arbeitslosigkeit, Migrationshintergrund, Partnerlosigkeit, gesundheitliche Einschränkungen, Lebensphasenübergänge (z.B. von der Schule zum Beruf oder der Eintritt in den Ruhestand), kritische Lebensereignisse (z.B. Verlust des Partners durch Trennung oder Tod, Verlust des Arbeitsplatzes) oder auch soziale Isolation während der Pandemie. Einsamkeit kann im Laufe des Lebens jeden treffen, ist keine Krankheit, bringt aber Gesundheitsrisiken mit sich. Länger andauernde Einsamkeit kann von Befindlichkeitsstörungen bis zu körperlichen und psychischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Suchtproblematiken, Depressionen, Demenzen, Suizidalität bis hin zu erhöhter Sterblichkeit führen.
Hilfs- und Beratungsangebote rund um das Thema Einsamkeit:
• Kampagnenhomepage „Licht an. Damit Einsamkeit nicht krank macht.“: https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/einsamkeit/
• Internetseite des Kompetenznetzwerks Einsamkeit (u.a. Hilfs- und Beratungsangebote): http://kompetenznetz-einsamkeit.de/einsamkeit/angebote-fuer-betroffene
• Das deutschlandweite Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“: Kinder- und Jugendtelefon 116111; Elterntelefon 0800110550
• TelefonSeelsorge: Ein offenes Ohr für alle Anliegen (u.a. auch Einsamkeit) rund um die Uhr unter Tel. 0800/111 0 111, 0800/111 0 222 oder 116 123; per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de
• „Telefon-Engel“: Retla e.V. | Telefon-Engel; die gemeinnützige Organisation bietet Telefonkontakte mit freiwilligen Helfern für Seniorinnen und Senioren für alle Themen, die sie bewegen, und falls gewünscht auch Telefonpatenschaften unter der kostenlosten Tel. 089/189 100 26